Ihr hört "Kommunen stärken", den Podcast zu Herausforderungen von Kommunen und Landkreisen
in Mitteldeutschland und zur Kooperation von Wissenschaft und Praxis.
Ich bin Justus Wenke und unsere erste Ausgabe ist beim Wissenschaftsfestival Globe24 entstanden.
Das trug den Titel "Prikäre Freiheit".
Zu Gast waren Kathrin Schade vom Projekt "Transfer durch Kokreation" und Janet Liebig vom evangelischen
Diakoniewerk Oschatz-Torbau.
Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe unserer Gesprächsreihe "Kommunen stärken".
Wir sind ja hier in einer Live-Podcast-Produktion, aber natürlich sind wir eigentlich jetzt
hier versammelt, um gemeinsam ein Gespräch zu führen und zwar über die Themen unserer
Transferraum-Initiative "Handlungskompetenz der Kommunen stärken" und was machen wir
in diesem Podcast, was machen wir in diesen Gesprächen?
Wir stellen Initiativen vor, wir teilen Wissen und Erfahrungen und wir thematisieren Herausforderungen,
mit denen wir uns auseinandersetzen.
Das Transferraum-Bündnis "Handlungskompetenz der Kommunen stärken" - so viel Hintergrund
muss für das Wissenschaftsfestival sein - wird gefördert durch das BMBF und zwar in einem
Programmbaustein, der nennt sich "Teeraum-Transfer - Räume für die Zukunft von Regionen" und
es geht darum, Innovationen im regionalen Strukturwandel zu fördern.
Das heißt konkret, wir stellen uns verschiedenen Herausforderungen, die reichen vom demografischen
Wandel über den Strukturwandel und Klimawandel und arbeiten mit Kommunen und Landkreisen
in Mitteldeutschland zusammen, versuchen innovative Lösungen zu entwickeln und zeitnah umzusetzen
- wir kooperieren mit Verwaltungen und Initiativen und wir beteiligen Bürgerinnen und Bürger.
Und das Ziel ist, auf der einen Seite dauerhaft tragfähige Strukturen in Kommunen zu entwickeln
und zu einer anderen eine Kooperation zwischen Wissenschaft und Kommunen zu etablieren.
Wir haben heute zwei Gäste, ganz links sitzt Kathrin Schade, sie ist Koordinatorin des
Werkstattbereichs "Kokreation" in unserer Transferraum-Initiative und neben mir sitzt
Janet Liebig, sie ist Geschäftsführerin beim evangelischen Diakoniewerk Oschatz-Turgau und
auch beim diakonischen Werk Dilitsch-Eilenburg.
Kathrin du arbeitest als Humangeografin am Institut für Stadtentwicklung der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät der Uni Leipzig, was machen denn Humangeografen?
Humangeografen beschäftigen sich mit dem Verhältnis von Raum und Gesellschaft und wie Raum einerseits
Gesellschaft prägt, aber wie auch Gesellschaft den Raum verändert, sich aneignet, das mal
kurz zusammengefasst.
Was tut ihr im Werkstattbereich "Kokreation" dafür, dass Menschen sich ihren Raum aneignen?
Ganz grob, vielleicht erst mal kurz zur Initiative, wir sind eine Kooperation, die nennt sich
Transfer durch Kokreation aus zwei Instituten der Uni Leipzig, zum einen ist es unser Institut
für Stadtentwicklung, zum anderen ist es das Institut für Kulturwissenschaften, mit
dabei ist auch die Hochschule Weienstephan-Triesdorf, die sitzen in Freising, die sich eher so den
Bereichen Freiraumplanung, Stadtplanung und Landschaftsarchitektur widmen und mit dabei
ist das Unternehmen WeCreate, die zum Thema digitale Partizipation Projekte durchführen,
insbesondere im Moment in einer kleinen Stadt, mit der wir uns auch beschäftigen, weshalb
es da eben auch eine ganz gute Möglichkeit der Kooperation gab und wir arbeiten gemeinsam
an der Idee, wie Menschen in kleineren Kommunen, worum es ja auch in der gesamten Initiative
geht, also Kommunen im Strukturwandel, kleineren Städten jenseits der großen Metropolen, wie
es denen gelingen kann, unterschiedliche Menschen zum Mitwirken an Stadtentwicklung zu begeistern
oder dass sie daran eben auch teilhaben können, das ist so ein bisschen die Idee unserer Initiative
und was wir machen ist, dass wir uns unterschiedliche Formate und Methoden anschauen und die auch
selbst ausprobieren, um zu schauen, wie funktioniert das vor Ort, das heißt, wir schauen sowohl
auf den Raum, aber wir schauen auch lokal, was sind die Voraussetzungen vor Ort, wie leben
die Menschen dort, wer wohnt dort überhaupt, wer wird da schon gut mitgenommen und wer wird
vielleicht auch noch nicht so gut mitgenommen und wir schauen dann, wie wir mit unterschiedlichen
Methoden selbst ausprobieren können, wie wir vielleicht diese Menschen, die da vielleicht
auch noch nicht so berücksichtigt werden, mit einbinden können.
Und damit kommen wir auch zu unserer zweiten Gesprächspartnerin, Jeanette Liebig von der
Diakonie.
Sie beschäftigen sich auch mit der Frage, wie sie Menschen mitnehmen können und zwar
ist erstmal meine Frage und ich glaube, das interessiert auch viele hier im Raum, wieso
sind Sie denn Geschäftsführerin von zwei großen diakonischen Werken, die auch noch in so einer
großen räumlichen Distanz voneinander liegen?
Also es ist nicht ganz richtig, ich leite, ich bin die Geschäftsführerin des evangelischen
Diakoniewerks Urschatz-Torgaug GmbH und wir sind ein großer Verbund in Nordsachsen und
Tobias Müncher-Paulich ist der Geschäftsführer für das diakonische Werk Dilitsch-Eilenburg
e.V., wo ich für die Unternehmensentwicklung zuständig bin und so kam es auch, dass ich
vor anderthalb Jahren das andere Werk übernommen hatte, wo es einfach durch Schwierigkeiten
und auch den Weggang eines Geschäftsführers gab, sodass ich das dann in der Richtung
entwickelte und es ist eben der ländliche Raum, man muss groß sein, um in Zukunft bestehen
zu können und da ist das eine logische und gute Entwicklung, dass wir zusammenkommen
und zu diesem Verbund gehören noch zwei weitere Einrichtungen, eine Stiftung und eine GGMBH,
sodass wir doch der größte Wohlfahrtsverband im Landkreis Nordsachsen dann sind.
Wir haben ja im Vorfeld gesprochen und ich habe gehört, dass Sie verschiedene Projekte
für Demokratie und auch für Jugendbeteiligung begleiten, was sind das für Projekte?
Grundsätzlich sind es unsere Hauptarbeitsfelder, die Altenpflege, Kindergärten und soziale
Arbeit und über die soziale Arbeit in den letzten Jahren ist sehr schnell klar geworden,
dass beispielsweise ein Schulsozialarbeiter in seinem Handlungsrahmen sehr schnell an
seine Grenzen kommt, wenn er mehr Menschen erreichen möchte, wenn er außerhalb vor allem
von Schule wirken möchte und so haben wir dann mit einfach auch kreativen Mitarbeitern,
die ihre Ohren und Augen offen hatten und geschaut haben, welche Förderprogramme kommen da, uns
zu verschiedenen Projekten gebracht haben.
Einerseits sind wir gefördert von "Demokratie leben" und sind die Fach- und Koordinierungsstelle
für zwei Partnerschaften für Demokratie, dann haben wir ein Liederprojekt, das Jugendbeteiligung
in der Dübener Heide fördert, dann haben wir ein Projekt, das wählend sich Weltoffenes
Nord-Sachsen, das ist gefördert über das Land Sachsen, die Förderlinie Weltoffenes Sachsen
und dann haben wir zwei Projekte, die auch über das Land Sachsen überwiegend gefördert
sind, aus dem Bereich "Soziale Orte", das ist auch ein Programm, das vor zwei Jahren
aufgelegt wurde und die betreiben, wenn man es ganz global sprechen kann, Begegnungsstätten,
das eine nennt sich Kulturbahnhof Bad Düben und das andere ist im Mehrgenerationenhaus
in Einburg angesiedelt und all diese Initiativen haben in verschiedenen Ausführungen das gleiche
Ziel, Menschen zusammenzubringen, Menschen einen Raum zu geben, wo sie sich entfalten
können, von jung bis alt und man merkt den Unterschied zwischen dann zum Beispiel dem
Kulturbahnhof und dem Mehrgenerationenhaus, aber vor allem einen Raum zu haben, wo sich
Vielfalt entfalten können, wir erleben natürlich die Raumnahme von rechteren Strukturen im Landkreis
auch wie alle anderen letztlich überall in Deutschland, dort kann man sehr viel mit Geld
machen, aber die Soziokultur hat üblicherweise kein Geld und ist natürlich auf Förderprojekte
dieser Art angewiesen und die werden noch vielfältig und gut wahrgenommen, also es ist eine richtige
Art, das zu fördern, was Menschen vor Ort zusammenbringt.
Was sind denn die Herausforderungen dieser Initiativen?
Auf jeden Fall der ländliche Raum in seiner Weite, das Problem ist der Landkreis Nordsachsen,
wenn ich von der einen Seite auf die andere Seite fahre, fahre ich auf jeden Fall über
eine Stunde, es ist schon mal klar, dass ich die Menschen in Oschatz dann nicht für Initiativen
in Dillitsch begeistern kann oder umgedreht und das macht es dann insbesondere zum Beispiel
für Aktionen wie "Partnerschaft für Demokratie", die ja im ganzen Landkreis wirken sollen, schwer
etwas zu kreieren, wo ich alle mitnehmen kann und dementsprechend müssen wir gucken, dass
wir einmal Angebote für den Ort haben, der Menschen beteiligen sich üblicherweise am
allerersten dort, wo sie leben, wo sie mitgestalten können, wo sie auch davon profitieren und
dann ist es herausfordernd für die unterschiedlichen Generationen etwas zu bieten, wir haben knapp
12% junge Menschen in Nordsachsen, das ist nicht so viel, wenn man dann die jungen Erwachsene
noch mitzählt, kommen wir auch wie alle ein bisschen über 20, die genaue Zahl habe
ich nicht im Kopf, ich stehe einer sehr alternden Gesellschaft gegenüber, die ich wiederum
zum Beispiel nicht digital oder weniger digital mitnehmen kann, was allerdings im ländlichen
Raum wieder sehr förderlich ist, weil ich diese Weiten überschwinden kann und dann haben
wir natürlich viele Themen, es ist ja viel Gesellschaftsbildung, die wir dort haben,
die auf Erleben basieren und wir haben Menschen in der Vielfalt ihrer Emotionen und Meinungen,
wie wir das auch überall kennen und wenn wir diese zusammenbringen, ist es manchmal nicht
so leicht einen gemeinsamen Konsens oder irgendetwas am Anfang herzustellen, wo wir sagen, ok folgende
Fakten sind erstmal unumstößlich da und jetzt lasst uns einfach schauen, wie können wir
trotz unterschiedlicher Meinungen an diesen Themen arbeiten und das sind so die Kernfaktoren
plus schlichtweg auch Sachen, wie kann ich immer dafür sorgen, dass die Informationen,
all die tollen Veranstaltungen, die wir machen auch bei den Menschen ankommen, dass sie mitmachen
können und wir haben das jetzt am Donnerstag erlebt, wir hatten eine wirklich großartige
junge Künstlerin bei uns, sie ist Poetin und macht gesellschaftskritische Texte mit Musik
hinterlegt, es war ganz wunderbar, es waren sehr wenig Menschen da, obwohl es in einem
Mittelzentrum stattgefunden hat und das erleben wir mehr in den letzten Jahren, also vor allem
auch in diesem Jahr und wir sind gerade so ein bisschen auch dabei zu hinterfragen,
was ändert das, also letztes Jahr hatten wir gut 50-60 Gäste bei unseren Veranstaltungen,
das ist gut für diese Formate, dieses Jahr haben wir glaube ich einmal 23 gehabt, ansonsten
waren es immer weniger und das ist zum Beispiel eine schöne Frage, wo ich sage, wir alleine
finden das nicht raus, wir lesen und sehen, dass das überall ein Phänomen ist, hören
das auch, aber warum ist das so, wäre spannend rauszufinden.
Das bringt mich zu der Frage, was für einen Bedarf haben denn die Akteurinnen vor Ort,
ich habe gehört, es gibt im Moment diese Initiative zum einen neuen Kulturhaus für
Düben und Region im Alaunwerk, worum geht es da, was sind da für Akteurinnen, wer kommt
dahin, wer soll dahin kommen, was ist da die Situation.
Das ist ganz spannend, weil es ist wirklich neu, es ist eine Gruppe, das sind Handwerke,
die die üblicherweise durch die Lande ziehen und sie haben sich dort im Alaunwerk gewissermaßen
sesshaft gemacht, obwohl man das vielleicht bei diesem Wandern denn gar nicht mal so genau
sagen kann, aber ihre Idee ist dort eine Art Soziokultur mit Handwerk zu verbinden, also
es soll etwas entstehen, wovon man schlichtweg auch leben kann, wo all die verschiedenen
Professionen, die die Handwerker dort mitbringen, einen Raum finden und das ehemalige Alaunwerk
ist riesig, also am Platz liegt es in dem Fall nicht und es soll aber ein Raum gleichzeitig
sein für all die Menschen, die in Bad Düben und Umgebung leben, wo eben beispielsweise
der Kulturbahnhof weitergeführt werden kann, der bis dato im Bahnhof, im ehemaligen Bahnhof
in Bad Düben untergebracht war und dort nicht mehr bleiben kann, wo viele Initiativen von
Theater über, ja auch schlichtweg zum Beispiel Schachspielen oder gemeinsam Stricken oder
ähnliche Sachen, also das, was die Menschen vor Ort ins Leben rufen wollen, stattfindet
und das könnte vielleicht verbunden werden, aber wir wissen es einfach noch nicht, es
sind wirklich Liebischuhe und jetzt geht es darum, ein Format zu finden, wie es gelingen
könnte, Genossenschaft wird diskutiert, ein Verein wird diskutiert, es braucht aber schlichtweg
vielleicht auch erstmal eine Machbarkeitsstudie, was braucht es denn damit, dieses Handwerk,
es sind Dachdecker, es sind Tischler, was braucht es, damit dieses Handwerk dort eine Heimat
finden kann und was braucht es, dass die Menschen es dann auch nutzen können, dass sie vielleicht
auch ihr Handwerk anbieten können und ich denke da liegt viel Potenzial, weil immer wenn
man baut heißt es, na ich kann nicht anfangen, weil es gibt keine Handwerke oder es gibt
zu wenig Firmen, das heißt auch junge Menschen verlieren den Bezug zum Handwerk, wo man vielleicht
auch schauen könnte, dass junge Menschen dort ihr Handwerk einfach mal austesten können,
also ich denke es gibt viele Punkte, die man anbinden kann.
Ja, noch eine Frage, bevor ich dann wieder zu Kathrin überschwenke, welche Rolle spielt
denn die Diakonie in diesem Projekt, was machen Sie jetzt konkret dort?
Wir sind einer der wenigen Wohlfahrtsverbände, die sich in der sozialen Arbeit noch so stark
engagieren, das liegt einfach im diakonischen Auftrag, vor Ort Gesellschaft und Gemeinschaft
mitzubilden und dass es andere nicht machen, ist überhaupt keine böse Absicht, schlichtweg
am Geld, sowas wird nicht finanziert oder sehr sehr selten und dementsprechend können
viele Wohlfahrtsverbände, wo sie das vielleicht auch machen wollen würden, gar nicht, weil
ihnen die Ressourcen nicht zur Verfügung stehen.
Wir haben auch oftmals geringe Ressourcen natürlich, wir nehmen auch das ewige Projektantrag stellen
in Kauf, um dann immer und immer wieder nach Geldern zu forschen und diese zu beantragen
und wir haben aber eben auch einen starken Kirchkreis im Hintergrund, der sagt, ich möchte,
dass ihr das tut, ich möchte, dass diese Form von Beteiligung der Menschen, die hier
leben, einen Rahmen hat und dadurch machen wir erstmal die Basis und dann liegt es an
unseren Mitarbeitenden, hätten wir die nicht, die sagen, oh, das habe ich gesehen oder ich
fühle das und das brauchen die Menschen hier vor Ort, ich gucke mal, ob es ein passendes
Förderprogramm gibt und dann Antrag stellen und das mit Leben füllen und vor Ort wirklich
mehr als aktiv sind, auch gut vernetzt sind, weil sowas kann man nie alleine machen, das
braucht immer ein riesen Portfolio an anderen Interessierten und Ehrenamtlichen und wenn
die das nicht machen würden, würde das nicht funktionieren und wir verstehen uns als Wohlfahrtsverband
als jemand, der dort ein guter Mittler sein kann zwischen all den verschiedenen Bereichen,
die dann dort auch eine Rolle spielen.
Katrin, jetzt haben wir ja viel gehört über die Verbindungen von Menschen, wie bringt man
Menschen zusammen, wie gestaltet man Strukturen, wie funktioniert das in eurer Arbeit, also
welche Rolle spielt ihr als Wissenschaft in solchen Prozessen von Partizipation von kukreativer
Stadtentwicklung?
Ich glaube, man muss sich auch erstmal bewusst machen, welche Rolle man einnimmt und was es
möglicherweise bedeutet vor Ort, dass man erstmal von außen kommt, dass man möglicherweise
als ein UFO wahrgenommen wird, das jetzt da ein Projekt kreiert hat mit Ideen, mit Zielvorstellungen,
die im Idealfall mit den Menschen vor Ort auch stündweit abgestimmt sind. Das ist eigentlich
die ideale Variante, dass man die Möglichkeit hatte im Vorfeld schon ausgiebig mit den Menschen
vor Ort auch das zu diskutieren, mit Akteuren, die sich dann auch im Projekt aktiv einbringen,
dass man so ein bisschen vorbereitet, gemeinsam Ziele bestimmt und auch schaut, welche Auswirkungen
kann das lokal haben, wie können wir dieses Projekt auch lokal nutzen, also welchen Nutzen
haben die Akteure vor Ort davon und wie kann man das am besten miteinander verschneiden.
Und dann ist es eben auch wichtig, so aus unserer Perspektive zu schauen, wie wirken wir vor
Ort. Also wir haben jetzt im Projekt eine sehr intensive Phase der Beobachtung gehabt,
also ein Jahr Beobachtung, wo wir gar nicht so explizit auftreten, als wir sind jetzt
das Projekt mit den Zielen, sondern schon gegenüber unseren Kooperationspartnern wie
der Verwaltung, aber gegenüber der Zivilgesellschaft etwas zurückgenommen sind und erstmal verstehen
wollen, was sind eigentlich deren Themen vor Ort, was sind auch deren Probleme oder
wo sehen sie Schwierigkeiten, welche Zukunftsvorstellungen haben sie von dem, wie sich die Stadt entwickeln
soll, aber auch von ihrem eigenen Leben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie können
wir Menschen dort eigentlich zusammenbringen und zwar, wie Sie auch so richtig sagten,
das ist zum einen der Ort, der die Menschen verbindet und das sind zum anderen Themen,
die deren Lebenswelt berühren. Und darüber haben wir eben schon gesprochen, diese Schwierigkeit
von partizipativen Projekten im Voraus schon sehen zu können, was dort entsteht, ist eigentlich
bis zu einem gewissen Punkt, kann man das ungefähr abschätzen, auch methodisch, wie kann man
vorgehen, aber ab einem gewissen Punkt muss es sich verselbstständigen, dass die Menschen
dort auch das Gefühl haben, selbst etwas bewegen zu können und das ist so ein bisschen
unsere Aufgabe. Ich verstehe uns so ein bisschen als einen Türöffner möglicherweise und auch
eigentlich ähnlich wie sie auch Verbindungen herzustellen, möglicherweise zwischen Akteuren,
die selbst die Verbindung noch nicht sehen und eher Türen aufzumachen, aber gar nicht
so sehr mit ganz neuen Themen zu kommen und die überzustülpen, sondern eher mit der Entwicklung
vor Ort zu gehen, um zu schauen, wie können wir dort Prozesse anstoßen oder uns an Prozesse
anschließen, die bereits bestehen. Das ist glaube ich auch so mit dem Ziel, dass man darüber
nachdenkt, wie kann sich das verstetigen, wie trinkt man nicht nur einen als UFO und stirbt
etwas über und damit können die Leute hinterher vielleicht gar nichts mehr anfangen, sondern
mit der Idee, das weiterzuführen, aber in den Strukturen, die ihnen vertraut sind und
die sich dann mit dem Projekt möglicherweise nochmal entwickeln können.
Was könnt ihr dann noch tun und wofür würdet ihr gebraucht?
Also gerade in Bezug auf die Vernetzung von Akteuren und auch sowohl sozialen als auch
eine räumliche Vernetzung. Also wir sehen beispielsweise in den Orten nochmal Orte innerhalb dieser
Städte, die ganz interessant sind und spannend sind, um die sich Leute auch kümmern und
dann sehen wir andere Orte, wo es ganz gut Überschneidungen gebe mit den Zielen, die
die jeweils haben und wir versuchen das zusammen zu denken und zu gucken, ob wir vielleicht
in gemeinsamen Veranstaltungen, die sich mal einander vorstellen, weil wir doch festgestellt
haben, auch wenn wir in kleineren Städten sind, wo man so dieses Gefühl ist, da kennt
eigentlich jeder jeden, das ist nicht der Fall, sondern selbst, wir beschäftigen uns
mit den Städten Zeitz und Weißenfels, Zeitz hat 27.000 Einwohner, selbst in dieser Stadt
kennen sich entscheidende Akteure nicht. Und die zusammenzubringen und zu gucken, wie kann
man unter einem gemeinsamen Thema auch unterschiedliche Orte denken, das ist eigentlich das Spannende
daran.
Frau Liebig, Sie haben ja schon Erfahrungen mit auch mit Wissenschaft gemacht. Was kann
denn Wissenschaft beitragen aus Ihrer Perspektive für die Arbeit vor Ort?
Also ich kann das gar nicht alles einschätzen, aber die Erfahrungen, die wir gesammelt haben,
waren so der Punkt, wo ich gesagt habe, ich glaube, da geht noch mehr. Wir haben über
die Partnerschaften für Demokratie vor ein paar Jahren dann Kontakt zum FPI bekommen,
als sie sich gegründet haben. Und gerade demokratische Arbeit im ländlichen Raum heißt ganz viel
mit Gefühlen, mit einer selektiven Wahrnehmung umgehen. Wenn wir beispielsweise Vorträge
oder egal Veranstaltungen gemacht haben, gesagt haben, bei uns ist das so und so, die Menschen
denken das und das, gab es oftmals schnell eine Breitseite, naja, das ist ja eure Wahrnehmung
und das stimmt ja überhaupt nicht und so weiter und so fort. Und dann kam das FPI und explizit
Herr Gieß präsentierte ganz wunderbare Statistiken und Dinge, die eben hier von der Forschung
vor allem belegbar wurden. Und dieses evidenzbasierte Arbeiten hat in der Partnerschaft viel verändert.
Denn viele Menschen nehmen das dann doch erst mal zumindest still auf und sagen, okay, da
steht erstmal schwarz auf weiß hier, es ist also nicht nur eine Wahrnehmung, es ist nicht
nur ein individuelles Gefühl, sondern ich kann es belegen, das hat in der demokratischen
Arbeit viel verändert und dann auch einfach die Art wie Wissenschaft arbeitet, es folgt
einer anderen Struktur, es folgt nur Logik und vor allem ist es nicht parteipolitisch
geprägt oder wegen mir auch unternehmens- entwicklungstechnisch geprägt. Da steht einfach
nicht dahinter, ach, das ist ja deren ureigenes Interesse, mir jetzt genau diese Meinung zu
geben, sondern nein, es ist die Wissenschaft, die völlig sachlich mit dem kommt, was sie
eben erforscht hat und belegen kann. Und das ändert in vielen Bereichen etwas, also auch
wenn ich bei uns in die Pflegeschauer oder ähnliches, dann gibt es ja auch, ich meine,
es ist schwierig, es ist ein unglaublich schwieriges Feld, wenn man aber der Wissenschaft zuhört,
welche Lösungen gäbe es denn in Zukunft, um dieser Thematik anzugehen, der kann ich
folgen und ich glaube, da sind Ansätze dabei, die natürlich total gegenüber den wirtschaftlichen
Möglichkeiten stehen, aber das macht es deswegen eben nicht falsch. Es ist trotzdem unumstößlich
da und ich denke, da gibt es viel mehr Möglichkeiten. Plus eine weitere Erfahrung, die wir mit
dem Dr. Träger hier machen konnten, der arbeitet hier am Politikwissenschaftlichen Institut,
den wir einfach gebeten haben, bei einer Wahlveranstaltung dabei zu sein und mal zu schauen, wie machen
wir das, wir sind ja alle keine Profis und sowas und welche Beteiligungsformen könnte
es zukünftig geben und er hatte dann eben auch einige Ideen, wie er Studenten mit einbinden
kann, wie Studenten davon partizipieren, aber eben auch wir, die mit diesen Wahlveranstaltungen
einfach erreichen wollen, dass sich Menschen mit diesem Thema auseinandersetzen, schlichtweg
vielleicht auch mal reflektieren können, habe ich denn wirklich eine Wahl oder wenn ich wähle,
welche Auswirkungen hat das, ohne um jetzt auf bestimmte Parteien einzugehen, sondern
ganz im Allgemeinen und wir haben ein sehr, sehr großes Lob zu der Veranstaltung bekommen
von einigen Teilnehmern, die gesagt haben, sie waren auf mehreren Veranstaltungen und
die war die Beste, weil sie miteinander ins Gespräch kommen konnten, so ganz nah und da
verschließt sich wieder der Kreis, dass Begegnungen, dass dieses nahbare Miteinander in Kontakt
kommen, reden dürfen und auch mal eine Meinung sagen dürfen, die vielleicht nicht die Mehrheitsmeinung
ist, dass das wichtig ist.
Kathrin, jetzt haben wir also ein Bild von Wissenschaft gehört, also auch sozusagen,
ich würde das mal beschreiben, als Beforschung, jetzt gehst du ja so einen anderen Weg auch,
also zumindest hast du jetzt für das Projekt einen anderen Weg beschrieben, also wie funktioniert
denn für dich diese Doppelrolle?
Ja, also worüber wir sprechen ist der Transfer als Forschende und wir sind noch dazu Lehrende
im Projekt, das heißt, wir haben die Rolle, wir forschen selbst, aber wir lehren auch,
das heißt, wir gehen auch mit Studierenden ins Feld und dann auch noch die Praxis, also
diese drei Pfeile irgendwie miteinander zu verbinden.
Was halt dabei wichtig ist, ist den Austausch nochmal zu suchen mit den Akteuren, was brauchen
die vor Ort, was sind deren Voraussetzungen und wie kann man sie gut einbinden.
Was wir feststellen vor Ort ist, und das haben sie auch schon beschrieben, diese Strukturschwäche
bedeutet eben eine Knappheit an Ressourcen, die es für diese Akteure auch, gerade auch
wenn wir so über die Zeit nachdenken, die man in so ein Projekt einbringen kann, was
es total schwer macht, Kapazitäten aufzubauen, also wir wissen, die Leute haben wenig Zeit,
das heißt, wir müssen wirklich gucken, wo, an welchen Stellen können wir sie punktuell
dort mit einbinden, wie können wir mit ihnen arbeiten.
Und die Idee hinter diesem Transfer ist, und das ist, glaube ich, ein ganz entscheidender
Punkt, der vielleicht auch nochmal ein anderer ist, als sie beschreiben, aber vielleicht
haben sie dazu auch nochmal sogar, vielleicht können wir uns dazu nochmal austauschen, der
Punkt ist, dass wir nicht nur ins Feld gehen und die Menschen vor Ort vielleicht etwas
lernen oder etwas anders machen, sondern dass wir auch was mitnehmen, also dass wir
von dem Wissen, was vor Ort besteht und über die Art und Weise, wie wir vorgehen, auch
etwas mit in die Universität zurücknehmen und das möglicherweise weiter tragen und
auch dadurch, dass wir mit Studierenden im Feld sind, den Studierenden auch ein Gefühl
mitgeben können, was bedeutet es, in diesen Regionen und auch in diesen Städten zu leben,
zu arbeiten, welche Berufsfelder lernen sie dadurch auch kennen und wie können sie vielleicht
auch selber später, wenn sie ihren Abschluss haben, tätig werden in derlei Berufsfeldern
und auch in solchen Regionen, die eben bestimmte strukturelle Voraussetzungen haben oder auch
nicht haben und was wir erleben, ist eigentlich total spannend, dass wir Studierende, ich
würde sagen aus ganz Deutschland und zum Teil auch darüber hinaus, Studierende, die meistens
aus kleineren Städten kommen, aber eben über die ganze Republik verteilt und die ganz toll
reflektieren, was es für sie bedeutet, wenn sie da vor Ort gehen und was es mit ihnen
macht, so mit dem Kontext, den sie haben, aus der Lebenswelt, aus der sie kommen und dann
eben auch vielleicht mit einer Perspektive aus einer eher strukturell ganz gut aufgestellten
Stadt, dann in diese Orte zu gehen und zu sehen, was ist da eigentlich da und was ist
aber auch nicht da und was es so mit ihnen macht, so in der Reflexion.
Das ist eigentlich das, was unser Projekt noch mal ausmacht, diesen Transfer herzustellen
und für die Studierenden auch diese Perspektiven einfach aufmachen zu können und was wir konkret
erleben ist, dass ein großes Interesse da ist bei den Studierenden, das zu tun, wir erleben,
dass sie danach uns erzählen von Praktika oder Stellen, die sie annehmen, in Bereichen,
die sich eben mit strukturschwachen Regionen beschäftigen, sie schreiben ihre Masterarbeiten
bei uns und es gibt auch welche, es gibt einen jetzt ganz speziell, die haben selbst einen
soziokulturellen Verein in der kleineren Stadt gegründet und die kommen dann eben auch wieder
zu uns und lassen sich beraten, wie können wir in einzelnen Situationen vorgehen und
das finde ich ein ganz schöner Kreislauf, der sich daraus ergibt.
Frau Liewig, haben Sie mit so einer Art von wissenschaftlichen, auch wissenschaftlicher
Intervention selbst schon zu tun gehabt und was haben Sie darauf für eine Perspektive?
Also so ganz konkret nicht, aber das Schreiben der Arbeit hat gerade bei mir angedockt, weil
wir haben die Kollegin, die die Partnerschaft für Demokratie in Nordsachsen macht, hat
ihr Masterstudium jetzt fertig und hat ihre Arbeit über Partizipation von jungen Menschen
in Nordsachsen dadurch geschrieben, war auf Themensuche und kam gerade zu uns und das
ist natürlich eine Ebene, die allen etwas bringt, sie kann etwas machen, wo sie tagtäglich
auch mit drinsteckt, der Landkreis hat etwas davon, weil es einfach ganz anders aufgearbeitet
werden kann, als wenn wir uns selber hinsetzen und versuchen ein Konzept zu schreiben, also
diese Verbindung gibt es sicherlich in vielen Teilen auch, weil auch zum Beispiel im Landkreis
Verbindung mit Studenten ist, die dann dort Praktikum machen oder die diese dualen Studiengänge
machen und dann die gesamte Zeit da sind, also da gibt es schon Bereiche, in der sozialen
Arbeit ist es eine Herausforderung, weil üblicherweise über die Gelder, die der Jugendhilfe zur
Verfügung stehen, beispielsweise keine Studenten bezahlt werden dürfen und da wünsche ich
mir mehr, da wünsche ich mir, dass die Landesregierung Sachsen aufwacht und sagt bitte, natürlich
dürft ihr das Geld dafür verwenden, das würde uns wahnsinnig voranbringen und dann diese
Rückmeldung, was brauchen die Menschen vor Ort und was kann daraus gemacht werden, haben
wir keine Erfahrung, aber das kann ich mir sehr gut vorstellen, weil heute Morgen hatte
ich nochmal kurz dieses Thema, in den Städten bekommt man keinen Kindergartenplatz, man
muss ihn vielleicht einklagen, man hat Erziehermangel und so weiter und wir reden darüber, ob wir
im nächsten Jahr alle unsere Kindergärten halten können, weil die Kinderzahlen massiv
zurückgehen und da ist vielleicht, ohne dass ich jetzt eine Idee dazu habe, aber eine Rückkopplung
da, wie kann denn da unter anderem auch in einer Kooperation, Wissenschaft, alle gemeinsam
daran arbeiten, dass genau das nicht passiert, natürlich müsste unsere sächsische Regierung
einfach mal den Schlüssel verändern, es gibt auch manchmal ganz einfache Dinge, Sachsen
hat den zweitschlechtesten Betreuungsschlüssel in ganz Deutschland, also da gibt es schon
auch, sage ich mal, schlichtweg politische Gründe, aber die ist ja nicht unser Feld und
die können wir eh nicht ändern, aber dann am Kleinen zu schauen, wie durch genau solche
Kombinationen und eben auch durch die Fachkenntnis, die einfach aus der Universität oder aus diesem
Bereich mitkommt, gemeinsam zu verbinden mit dem, was die Menschen vor Ort haben, Wissen
beitragen können, das zu verbinden finde ich super spannend und ich denke, das auch
sehr gewinnbringend.
Ich glaube, was wir alle merken, ist, die Wissenschaft ist in den Landkreisen deutlich
präsenter, als wir das denken, es gibt viel mehr Wechselwirkungen, als wir im ersten Moment
auf dem Schirm haben, das stellen wir immer wieder fest und gerade auch über diese Frage,
wie entwickelt die Forschung ihre Fragen, ihre eigenen Herangehensweite auf Basis der
Erfahrungen, die man vor Ort macht, darüber werden wir in Zukunft noch einiges zu reden
haben und ich weiß auch, dass Frau Liebig eine ganze Reihe von Fragen, tatsächlich
auch Forschungsfragen an die Wissenschaft hat, die ganz konkrete Vorschläge zu den
Vorgehensweisen vor Ort mit Blick auf bestimmte Fragestellungen beinhalten.
Ich wäre sozusagen jetzt am Ende unserer geplanten halben Stunde, würde aber, wenn
jemand von Ihnen noch eine Frage hat an uns, die jetzt auch noch beantworten.
Es werden ja sicherlich bei diesen Projekten vorrangig die Jugendlichen dorthin gehen,
die dort eine positive Einstellung zur Demokratie haben und sicherlich demokratisch auch gefestigt
werden. Kann man da in einem Rahmen einer groben Evaluation sagen, ob das überhaupt was bringt,
also es soll jetzt nicht negativ klingen, aber ist das Geld noch sachgerecht angelegt,
sagen wir mal so?
Das ist eine unserer Lieblingsfragen, die immer gestellt wird, vorzugsweise von einem
Spektrum in Kreistagen, deren Lieblingsfrage das nun mal ist. Soziale Arbeit ist ganz schwer
messbar. Wenn ich jetzt banal sage, ich halte in der sozialen Arbeit nur einen Menschen
davon ab, Suizid zu begehen, ist es genau die richtige Arbeit gewesen, die dieser Sozialarbeiter
dort geleistet hat. Und in der Demokratiearbeit ist es ähnlich. Die Jugendlichen, die wir
begleiten, sind bunt gemischt. Also richtig bunt gemischt. Und auch ein Großteil der Jugendlichen,
die in unserem Umfeld sind, setzen ihr Kreuz anders als vielleicht erwartet, wenn sie in
Demokratieprojekten mitmachen. Wir haben aber das Spektrum bis auch junge Menschen dabei,
die zum Beispiel in linken Initiativen aktiv sind. Also ganz gemischt und wir erreichen
sie natürlich auf unterschiedlichen Ebenen. Und ein junger Mann hat mal vor zwei, drei
Jahren in etwa gesagt, sie saßen alle an einem Tisch und es ging einfach ein bisschen
nettes Miteinander. Wir lassen jetzt mal all das parteipolitische zur Seite und kümmern
uns nur um das, wofür wir eigentlich hier sind, nämlich für Jugend etwas in Nordsachsen
zu tun. Und dabei spielt dann eine parteipolitische Meinung oder eine ideologische Ausrichtung
plötzlich gar keine Rolle mehr. Es sind Menschen, die einen Lebensraum brauchen, egal was sie
wählen oder egal aus welchem Umfeld sie kommen. Wir wissen, dass ganz oft das Elternhaus so
prägend ist, dass junge Menschen auch schwer aus der bisherigen Prägung rauskommen und sich
eine eigene Meinung bilden können. Wir hatten mal eine junge Frau bei uns, die dann danach
gesagt hat, es ist das erste Mal, dass hier so viele Menschen sitzen, dass ich das Gefühl
habe, ich darf meine Meinung äußern. Ich dachte immer, alle jungen Menschen sind eher
rechtsorientiert, weil sie offensichtlich in ihrem Umfeld vielleicht eher solche antidemokratischen
Haltungen hat. Und wir haben aber eben auch junge Menschen, die ganz klar sagen, ich wähle
beispielsweise AfD, weil, das ganz gut begründen können und dann aber auch sagen, mir geht
es darum, etwas zu verändern. Und wenn wir dann mit ihnen Methoden, Kompetenzen und alles
Mögliche, ja auch in anderen Worten, mit jungen Menschen brauche ich mit solchen Worten nicht
um die Ecke kommen, schaffe ihnen eine Perspektive zu geben, dass dort, wo sie leben, sie mitgestalten
können, sie selbst wirksam sein können und daran mitarbeiten können, dass dieser Ort
weiter lebenswert bleibt, dann war jeder einzelne Cent richtig und das ist im Prinzip eine Aufgabe,
wo eine Partnerschaft für Demokratie oder auch die anderen gesellschaftspielenden Projekte
mitwirken. Das ist am Ende ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber ich möchte es mir
im ländlichen Raum explizit dort nicht ohne vorstellen. Vielen Dank für die Frage. Ich
schlage vor, falls noch weitere Fragen sind, wir können die gerne sozusagen im direkten
Gespräch weiterführen. Die Bühne machen wir jetzt frei. Ich denke 20, 25 Minuten geht
es hier weiter mit der nächsten Veranstaltung und ja, ich danke für Ihren Interesse.
Vielen Dank.